Biographie
Thich Nhat Hanh*), 11.10.1926 - 22.01.2022, Mönch und Zen-Meister, Gelehrter und Poet mit unermüdlichem Engagement für Menschenrechte und Frieden, ist einer der bekanntesten und verehrtesten Zen-Meister unserer Zeit. Seine zahlreichen Bücher wurden weltweit in 22 Sprachen übersetzt. Seine Schüler nennen ihn liebevoll Thay (vietnamesisch für “Lehrer”). Er wurde 1926 in Vietnam geboren und trat mit 16 Jahren ins Kloster ein. Während des Vietnamkrieges wurde er Mitbegründer der Bewegung “Engagierter Buddhismus“, 1964 gründetet er in Saigon die “Schule für Jugend und Sozialarbeit”. Diese Organisation setzte sich dafür ein, bombardierte Dörfer wieder aufzubauen, Schulen und medizinische Zentren zu schaffen und landwirtschaftliche Kooperativen zu organisieren. Als Thich Nhat Hanh 1966, am Ende einer Friedensmission in den USA und Europa, nach Vietnam zurückkehren wollte, wurde ihm die Einreise verweigert. Seitdem lebt er in Frankreich im Exil. Auf mehreren Reisen durch Europa und Nordamerika setzte er sich weiterhin für den Frieden in seiner Heimat ein. 1967 nominierte Martin Luther King Jr. ihn für den Friedensnobelpreis. Thomas Merton, der bekannte katholische Mönch, schrieb ein Essay mit dem Titel “Thich Nhat Hanh ist mein Bruder”, in dem er Thich Nhat Hanhs Friedensbemühungen uneingeschränkt unterstützt. 1982 gründete Thich Nhat Hanh “Plum Village”, eine buddhistische Gemeinschaft im Südwesten Frankreichs, wo er seitdem lebte. Von dort engagierte er sich weiterhin für vietnamesische Flüchtlinge, politische Gefangene und hungernde Kinder in Vietnam. Inzwischen ist Plum Village ein internationales Retreat-Zentrum geworden – mit annähernd 200 Mönchen und Nonnen, die dort leben und praktizieren und wo er das ganze Jahr über Retreats angeboten werden. Außerdem leitete Thich Nhat Hanh jährlich mehrere Retreats in weiteren europäischen Ländern. Alle zwei Jahre absolvierte er eine USA-Tour und lehrte regelmäßig auch im gesamten asiatischen Raum. Nach 39 Jahren Exil wurde es Thich Nhat Hanh 2005 schließlich erlaubt, für drei Monate nach Vietnam zurückzukehren. Im September 2008 gründete Thich Nhat Hanh das “Europäische Institut für Angewandten Buddhismus” (EIAB) in Waldbröl, das eine knappe Stunde entfernt von Köln und Bonn liegt. Im EIAB finden regelmäßig Retreats in der Tradition von Plum Village statt. Am 11. November 2014 erlitt Thich Nhat Hanh während eines Krankenhausaufenthaltes in Bordeaux eine schwere Hirnblutung. Seit Oktober 2018 residierte Thich Nhat Hanh im Từ Hiếu-Tempel, Huế, Vietnam, in dem er 1942 zum Mönch ordiniert wurde und am 22.1.2022 friedlich verstarb. Quelle: EIAB Europäisches Institut für angewandten Buddhismus *) Korrekte Schreibweise und Aussprache des Namens: Thích Nhất Hạnh tʰik ɲɜt hɐʲŋ Ausführliche Beschreibung: siehe Wikipedia